Oberstufe

Die Oberstufe umfasst die Klassen 8, 9 und 10, die im Oberstufengebäude untergebracht sind. Dort befinden sich sowohl die Klassen- als auch die Werkräume. Ein Theatersaal mit Bühne, eine Küche mit Essensausgabe sowie ein Esssaal gehören ebenfalls zum Gebäude.

Die Berufseingliederung der Schülerschaft stellt die St. Felicitas-Schule vor besondere Aufgaben. Berufsbilder mit hohen kognitiven Anforderungen nehmen zu, zum anderen stehen immer weniger einfache oder eher praktische Berufe zur Verfügung. Der momentane Arbeits- und Ausbildungsstellenmarkt bietet derzeit gute Möglichkeiten, einen Platz auf dem Arbeitsmarkt zu finden. Hier gilt es, die Schüler*innen  in ihren Kompetenzen und ihrem Selbstbewusstsein zu stärken und die Schlüsselqualifikationen in den Vordergrund zu stellen. Einigkeit herrscht in unserem Verständnis darüber, dass berufliche und soziale Integration untrennbar mit einander verbunden sind. Erst die Einbindung in den Arbeitsprozess ermöglicht die vollwertige Teilhabe am gesellschaftlichen Leben.

Der Veränderung der Arbeitswelt und der benötigten Schlüsselqualifikationen einerseits und der Veränderung der Lebenswelt der benachteiligten Schüler*innen andererseits hat die St. Felicitas-Schule ihre Konzepte im Bereich des Übergangs  in Ausbildung und Beruf angepasst.

Die Vorbereitung auf das nachschulische Leben stützt sich an der St. Felicitas-Schule im Wesentlichen auf zwei Säulen:

  1. den berufsvorbereitenden Unterricht (Arbeitslehre: Technik/Berufsvorbereitung, Hauswirtschaft, Wirtschaft, Textilgestaltung, Gartenbau/Floristik, Textilgestaltung )
  2. den berufswahlvorbereitenden Unterricht (Berufsorientierung)

Die Maßnahmen  finden in enger Zusammenarbeit von Schüler*Innen, Klassenlehrer*Innen, Erziehungsberechtigten und den Mitarbeiter*Innen der Agentur für Arbeit statt.

Das Konzept der Berufsorientierung der St. Felicitas-Schule orientiert sich an dem Landesvorhaben „KAoA“, „Kein Abschluss ohne Anschluss – Übergang Schule-Beruf in NRW“. Seit 2007 ist die schulische Berufs- und Studienorientierung in Nordrhein-Westfalen als Bestandteil der individuellen Förderung in allen allgemeinbildenden Schulen verankert. Durch den Runderlass zur Berufs- und Studienorientierung sind die Standardelemente zur Berufs- und Studienorientierung in den Schulen nun als verbindliche Grundlage festgeschrieben.
Das Landesvorhaben „KAoA“ schafft für alle Schulen und Kommunen in Nordrhein-Westfalen einen verbindlichen Rahmen für die Gestaltung des Übergangs von der Schule in die Ausbildung.

Seit 2006 gestalten wir die Berufsorientierung fächerübergreifend und standortorientiert auf der Grundlage eines schuleigenen BO-Curriculums. Damit wird an der St. Felicitas-Schule ein System etabliert sein, das für alle Schüler*innen von der Jahrgangsstufe 8 bis 10 eine systematische Berufsorientierung sichert und für ihre individuellen Anschlussplanungen entsprechende Angebote koordiniert.
Dabei legen die Fachlehrkräfte fest, welche Kompetenzbereiche und Lerninhalte ihres Faches ab der Jahrgangsstufe 8 einen Beitrag zu den nachfolgenden Erwartungen leisten. Weiterhin verabreden sie fächerübergreifende und prozessorientierte Unterrichtsvorhaben zur spezifischen Förderung der Schüler*innen in diesen Bereichen.
Hierzu gehört auch, geschlechtsbezogene Stereotype zu vermeiden bzw. zu beseitigen sowie Praxiserfahrungen in frauen- und männeruntypischen Berufen zu ermöglichen.
Die Berufs- und Arbeitswelt ist einem stetigen schnellen Wandel unterworfen. Das hat besondere Auswirkungen auf die berufliche Bildung und die Vorbereitung von Schüler*innen auf die Anforderungen der Arbeitswelt. So hat die Berufsorientierung und die Berufswahlvorbereitung besonders in der Schule eine zunehmende und unverzichtbare Bedeutung.

 

  1. Der berufsvorbereitende Unterricht

Der berufsvorbereitende Unterricht nimmt in der Oberstufe einen hohen Stellenwert ein und erfolgt im theoretischen sowie auch im praktischen Unterricht. Der praktische Unterricht wird in den verschiedenen Werkräumen der Schule erteilt. Der Arbeitslehreunterricht erstreckt sich auf die Bereiche: Werken mit Holz und Metall, Kunststoffbearbeitung, Elektrotechnik, Technisches Zeichnen, Floristik, Hauswirtschaft, Textilgestaltung sowie eine Schülerfirma im Bereich Garten und Landschaftsbau.

Neben dem Arbeitslehreunterricht werden auch verschiedene Arbeitsgemeinschaften als Wahlpflicht in der Oberstufe angeboten. Die Angebote variieren und können folgende Bereiche beinhalten: Fußball, Floristik, Töpfern, Schach, Werken mit Holz und Metall, Fahrradreparatur und –pflege, Hauswirtschaft, Textilgestaltung, Kunst etc.

Seit einigen Jahren wurde dieser Bereich mit der Gründung einer Schülerfirma (Mission Felicity) erweitert.

Außerschulische Lernorte der Oberstufe:

  • Schülerfirma „Mission Felicity“
  • Verkaufsbasare zu Weihnachten und Ostern
  • Kooperation mit der Lehrwerkstatt der Schmitz-Cargobull AG
  • Vredener Berufsparcours
  • Vredener Schülertage
  • Schülerprojekte auf der „Aufwind“
  • Lern- und Lebensort: Waldakademie
  • Kooperation mit dem Tierheim in Ahaus
  • Kooperation mit der Pony-Zucht Beuting-Hunke
  • Bewerbungstraining durch externe Dozenten
  • Projektwerkstatt – Selbstgemacht (Lädchen in der Vredener Innenstadt)
  • Biotop „Biodiversität im Industriegebiet“
  • Teilnahme an Projekten der Vredener „Aufwind“
  1. Der berufswahlvorbereitende Unterricht

Im berufswahlvorbereitenden Unterricht stehen folgende Maßnahmen und Projekte im Vordergrund:

Potenzialanalyse: Durchführung der Potenzialanalyse mit anschließender individueller Auswertung durch externe Berater*innen und Dokumentation im Berufswahlpass (Oktober/November, Klasse 8)

Trägergestützte überbetriebliche Berufsfelderkundung: Die Berufsfelderkundungen finden in der BBS in Ahaus an drei Tagen in drei verschiedenen Berufsfeldern statt (Frühjahr Klasse8, 2. Halbjahr).

Schnupperpraktikum: Im Frühjahr (2. Halbjahr des Schuljahres) absolvieren die 8. Klassen ein einwöchiges Betriebspraktikum

Schülerbetriebspraktikum: Jeweils nach den Sommerferien absolvieren die Schülerinnen und Schüler der 9. und 10. Klassen ein dreiwöchiges Betriebspraktikum. Den Praktikumsbetrieb für das Tagespraktikum suchen sich die Schüler*innen in der Regel selbst. Aufgrund langjähriger guter Zusammenarbeit mit den ortsansässigen Betrieben ist es meist kein Problem für die Schüler*innen, geeignete Praktikumsplätze zu bekommen. Auch sind Schüler*innen unserer Schule bei Betriebserkundigungen meist gern gesehen. Dieser intensive Kontakt zu den Betrieben ermöglicht es auch, Ausbildungsplätze für die Schüler*innen zu vermitteln.

Ziele dieses Praktikums:

  • Einblicknahme in die Wirklichkeit der modernen Arbeits- und Wirtschaftswelt
  • Kennen lernen von Berufen und Berufsmöglichkeiten, Sammeln von Erfahrungen über die Anforderungen an den Menschen in der Berufs- und Arbeitswelt (Grundwissen, Werteinstellungen, Soziale Kompetenz)
  • Einschätzen der eigenen Fähigkeiten und Fertigkeiten

Auswertung des Praktikums

Nach Abschluss des Betriebspraktikums legen alle Schüler*innen eine Praktikumsmappe vor, in der sie in kurzen Tagesberichten ihre Tätigkeiten beschreiben.

Praktikumstag/ Jahrespraktikum: Aufgrund der sehr positiven Erfahrungen in den letzten Jahren erfolgt nun im Anschluss an das Betriebspraktikum in den Klasse 9 und 10 das Jahrespraktikum (individuelle Änderungen sind möglich). Dieses findet in der Regel mittwochs statt und erstreckt sich über das restliche Schuljahr.  Zum einen besteht so die Möglichkeit, über den regelmäßigen direkten Kontakt mit dem Betrieb eine Ausbildungsstelle zu erlangen. Zum anderen können sich die Schüler*innen auch ein detaillierteres Bild vom gesamten Spektrum dieses Berufes machen und ihren Berufswunsch eventuell noch einmal überdenken.

Praxiskurse: Während der Klassen 9 und 10 erhalten die Schüler*innen  regelmäßig die Möglichkeit, trägergestützte Praxiskurse in verschiedenen Berufsfeldern zu absolvieren. Diese sind in der Regel dreitägig.

Teilnahme der 9. und 10. Klassen an den Angeboten des Vredener Arbeitskreises Ausbildungsoffensive bei dem die St. Felicitas-Schule aktiv vertreten ist: „Berufsparcours“ (jährliche Infomesse für Schüler*innen), „Vredener Schülertage“ (jährliche Betriebsbesichtigungen), Teilnahme an der Wirtschaftsshow „Aufwind“ mit Schüler*innen-projekten (im 4-Jahresrhythmus).

 

Schulabschlüsse

Nach Beendigung der 10. Klasse haben die Schüler*innen je nach individueller Ausgangslage die Möglichkeit, einen Förderschulabschluss oder den Ersten Schulabschluss (ehemals Hauptschulabschluss nach Klasse 9 bzw. Typ 10A zu erlangen. In diesem 10. Schulbesuchsjahr werden die Schüler*innen durch individuelle Fördermaßnahmen und intensive Unterrichtseinheiten auf die zentralen Abschlussprüfungen der Hauptschulen vorbereitet. Auf Grundlage der Zahlen der letzten Entlassjahrgänge verließen 12% der Schüler*innen die St. Felicitas-Schule mit einem HSA Typ 10A, 48% mit einem Hautschulabschluss nach Klasse 9 und 36% erhielten einen Förderschulabschluss des Bildungsganges Lernen.
Fazit: Die Vermittlung unserer Schulabgänger in Ausbildungs- und Arbeitsverhältnisse bei ortsansässigen Firmen ist nicht zuletzt dank dieser intensiven berufs- und berufswahlvorbereitenden Maßnahmen erfolgreich.

Ziele

Unterricht

Aktionen