Mindestzahl in Sichtweite-Eltern und Lehrer der Felicitasschule in Vreden glauben an den Erhalt
VREDEN. Sie kämpfen um den Erhalt der Felicitasschule: Lehrer und Eltern hoffen darauf, dass die Förderschule in Vreden nicht auslaufend gestellt wird. Sie sehen Grund für ihren Optimismus. Die jüngste Entwicklung der Schülerzahlen erscheint ihnen dafür ein eindeutiger Beleg zu sein. „133 Schüler sind nach heutigem Stand für das neue Schuljahr sicher“, sagte Karl-Heinz Niehoff. Der stellvertretende Schulleiter geht nach seiner Erfahrung davon aus, dass sich diese Zahl noch erhöht: „Ich persönlich gehe von einer Steigerung aus.“ Es gebe viele Nachfragen: „Wir sind die einzige Förderschule, die auch noch einschult. Wir decken weiterhin auch den Bereich der Jahrgänge eins bis vier ab.“ Das Fortbestehen hänge jetzt davon ab, die Mindestzahl von 144 Schülern zu erreichen. „Wir würden uns natürlich sehr freuen, wenn wir diese Zahl erreichen.“ Darauf setzen auch die Eltern, deren Stellungnahme der Münsterland Zeitung vorliegt. Sie sehen die Felicitas-Schule auf dem besten Weg zum Erhalt. Sie sagen: „Wir werden weiterhin für unsere Schule Werbung machen, und das halten wir auch für gerechtfertigt.“ Die Eltern befürchten, dass die Städte bis zum Schluss nichts beschließen würden und dass die Bezirksregierung die Möglichkeit habe, die Förderschulen zu schließen. Vreden habe die Möglichkeit, aus eigener Kraft die Mindestschülerzahl von 144 zu erreichen. Weder hoffen noch warten könne man auf eine politische Entscheidung, die Mindestschülerzahl zu senken. Die Eltern sehen klare Pluspunkte für die Felicitasschule, gerade mit Blick auf die Entwicklung in den Nachbarstädten. Sie verweisen auf das Angebot als gebundene Ganztagsschule mit den drei Förderschwerpunkten Lernen, Sprache und Verhalten. Weiter heißt es: „Wir haben das Gefühl, dass auch die Stadt Vreden hinter uns steht.“ Die geografische Lage spreche ebenfalls für Vreden; die Schule sei auch für auswärtige Schüler gut erreichbar. Die Eltern kritisieren in ihrer Stellungnahme die Schulpolitik: „Die konzeptlose Vorgehensweise, die Inklusion mit aller Macht durchzusetzen und mindestens vier Schulen zu schließen, empfinden wir als katastrophal.“ Dadurch verlören Eltern wichtige Wahlmöglichkeiten. Chance sehen Die derzeitige Aufmerksamkeit der Förderschulen in den Medien sehen sie als Chance: „Das bietet uns die Möglichkeit, die hervorragende Arbeit der Förderschule in der Öffentlichkeit zu präsentieren.“ Die Felicitasschule sei stark und zukunftsfähig, in den vergangenen Jahren seien mehr als drei Millionen Euro investiert worden, die Schule sei erfolgreich mit Blick auf Schulabschlüsse und bei der Überleitung in Ausbildung und Beruf: „Vor diesem Hintergrund empfinden wir es als völlig ungerechtfertigt, dass die Bezirksregierung einen einseitigen Kurs verfolgt, Förderschulen abzubauen.“
Thorsten Ohm, Münsterland Zeitung vom 25.03.2015
Sie haben die Hoffnung noch nicht aufgegeben: Eltern von Schülern der Felicitasschule in Vreden setzen sich dafür ein, um den Erhalt der Förderschule zu kämpfen. Deshalb wollen sie auch Mut machen, weiter dort Kinder anzumelden.
Beate Krandick, Berthold Bramkamp, Doris Bengfort, Guido Kuhn und Frank Bengfort. Foto: Thorsten Ohm